Townships

Gepostet am 10.10.2011

Mit Townships wurden in Südafrika während der Apartheid Wohnsiedlungen bezeichnet, in denen vorwiegend die schwarze, indische sowie farbige Bevölkerung wohnte. Auch heute noch haben die Townships die Größe von mittleren bis großen Städten. Große Bekanntheit erlangten die beiden Townships Soweto in Johannesburg sowie Mdantsane in East London. Allerdings hatten zurzeit der Apartheid in Südafrika alle Städte Townships. Zum damaligen Zeitpunkt war es die ideale Apartheidstadt, wenn die Rassen durch eine “buffer zone” getrennt wurden. Bei den “buffer zones” konnte es sich um Verkehrsanlagen, Industrieanlagen oder auch um unbebaute Grundstücke handeln.

Typische Behausung in den Townships Südafrikas

Allerdings stellt die wachsende Einwohnerzahl in den Townships ein großes Problem dar. Die Bevölkerung in den Townships lebt entweder in Großwohnsiedlungen oder in einfachen Hüttenvierteln, die eine geringe Infrastruktur haben. Das Township Langa, das sich in der Nähe von Kapstadt befindet, wurde im Jahr 1927 für 850 Personen gebaut. Um 1990 wohnten etwa 16.500 Einwohner in Langa und im Jahr 2000 wurde die Einwohnerzahl bereits auf 80.000 Personen geschätzt. Townships liegen immer an den Stadträndern und die Bevölkerung kann nur geschätzt werden. Sämtliche Behausungen sind ungeordnet gebaut. Viele Bewohner kommen und gehen. Auch über die Wohnqualität kann kaum eine Aussage gemacht werden. Mit dem Begriff Township werden Behausungen in Wellblechhütten und eine sehr hohe Bevölkerungsdichte in Verbindung gebracht. Viele denken auch sofort an große Armut, Krankheiten sowie eine hohe Kriminalitätsrate. Außerdem wird von einer Gewaltbereitschaft gegenüber der weißen Bevölkerung ausgegangen. Jedoch trifft diese Beschreibung nur auf einige wenige Townships zu. Inzwischen hat sich die Lage erheblich verbessert. Im Übrigen gibt es in den vielen Townships sehr unterschiedliche Verhältnisse.

Nachdem die Apartheid in Südafrika beendet wurde, haben sich die Zustände in den Townships zudem stark verbessert. Damit ein besseres Straßen- und Versorgungsnetz aufgebaut werden konnte, wurden Häuser, die zu dicht nebeneinanderlagen, verlegt. Die Versorgung der Bewohner in den Townships erfolgt zum Teil über “Spaza Shops”. Dabei handelt es sich um kleine Ladengeschäfte, die von einem Privathaus aus betrieben werden.