Nördlich von Kapstadt und westlich von Bloubergstrand liegt Robben Island in der Table Bay. Durch den kalten Benguela-Strom herrschen auf der Insel gemäßigte Temperaturen. Auf der 547 Hektar großen Insel leben Pinguine und Seehunde. Die Entfernung nach Kapstadt beträgt zwölf Kilometer und zum Bloubergstrand sind es knapp sieben Kilometer.

Ankunft auf Robben Island
Robben Island wurde bereits seit dem 16. Jahrhundert als Sträflingskolonie genutzt. Die Insel bot sich an, da Fluchtversuche aufgrund der gefährlichen sowie kalten Strömung nicht möglich waren. Die Häftlinge mussten im Steinbruch auf Insel arbeiten. Die ersten Häftlinge auf der Insel waren Stammesmitglieder der Khoikhoi. Die erste prominente Persönlichkeit auf Robben Island war im Jahr 1785 der Moslem Tuan Guru. Makanna, ein Xhosa-Befehlshaber wurde im Jahr 1819 nach Robben Island verbannt. Beim Fluchtversuch ertrank er. Die Südafrikaner nutzten die Insel ab 1939 als Militärbasis. Seit 1961 wurde Robben Island allerdings wieder als Gefängnisinsel genutzt, speziell politische Gefangene der Anti-Apartheidsbewegung sowie Schwerverbrecher wurden im Hochsicherheitsgefängnis interniert. Außerdem befand sich bis in das 20. Jahrhundert ein Lager für Aussätzige auf Robben Island. Es waren überwiegend Leprakranke, die hier in abgeschlossenen Dörfern lebten.

Ehemaliges Gefängnisareal auf Robben Island
Bekanntester Häftling auf Robben Island war Nelson Mandela, Führer des “ANC, African National Congress” sowie späterer Präsident Südafrikas. Er verbrachte achtzehn Jahre seiner 27-jährigen Gefangenschaft hier. Die Bedingungen waren zu Beginn sehr hart, die Häftlinge mussten im Steinbruch unzureichend gekleidet arbeiten. Dünne Strohmatten dienten als Schlaflager. Die Gefangenen erreichten im Jahr 1971 durch Streiks und Proteste bessere Bedingungen, danach durften sie sogar studieren. Nelson Mandela nutzte seine Freizeit auch zur Fortbildung und überzeugte seine Mitgefangenen davon, sich weiterzubilden. Sie nannten das Gefängnis Mandela University. Der Anfang seiner Biografie “Long Walk to Freedom” schrieb Mandela auf Robben Island. Nelson Mandela nahm, als er 1994 Präsident wurde, elf seiner damaligen Mithäftlinge in seiner neu gebildeten Regierung auf.
Heute ist Robben Island eine nationale Gedenkstätte. Seit dem Jahr 1999 steht Robben Island auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Ein Museum steht auf der Insel und die Besucher können das ehemalige Gefängnis sowie den Kalksteinbruch, der als Arbeitsstätte der Gefangenen diente, besichtigen.